Jahreslosung 2025
Die Stadt Thessalonich (modern: Tessaloniki) ist eine Hafenstadt an der Hauptverbindungsstraße von Rom nach Kleinasien. Es ist damals die Hauptstadt der Römischen Provinz Makedonien und Sitz des Statthalters.
In Thessalonich ist allerhand los! Allerlei Kulte mit ausgefallenen Praktiken, welche den Apostel Paulus gruseln lassen, tummeln sich in der Stadt. Kein Wunder also, dass Paulus versucht, eine Handreichung für den Weg durch das Dickicht zu formulieren.
Die Gemeinde ist noch sehr frisch und hat noch keine feste Leitungsstruktur. Deshalb ist der Apostel bemüht, die, die sich für die Gemeinde und für das Gemeindeleben einsetzen, zu unterstützen. Offensichtlich haben einige oder mehrere ihre Ämter wieder sausen lassen. Paulus nennt diese „nach lässig“. Er bittet um einen großmütigen und weitherzigen Umgang mit „schwächeren“ Gemeindegliedern aller Art. „Seid fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes“, rät er. Er bittet einerseits um Achtung vor den verschiedenen Geistesgaben und prophetischen Aussagen. Andererseits darum, sich stets am „Guten“ zu orientieren. Als Ratschlag für die Unterscheidung von Gut und Böse ist Vers 21 gemeint: „Prüft alles und behaltet das Gute!“
Die Künstlerin Stefanie Bahlinger vergleicht diesen Prüfprozess mit einem Siebvorgang. Das Sieb ist deutlich zu erkennen. Einige Steine liegen auf dem Siebboden, andere sind durchgefallen. Halb- und Viertelkreise deuten die Dynamik des Siebens an. Wie Edelsteine schimmern die einen; viele der gräulich schwarzen sind bereits durch den Gitterboden gefallen. Meist ist es nicht so einfach wie in der Grafik, wo sich Edelsteine deutlich von den anderen abheben. Außerdem ist nicht alles, was glänzt, auch wirklich Gold.
Woher sollen wir wissen, was gerade gut und was eher böse ist? Der Apostel gibt uns daher einige Ratschläge mit auf dem Weg: Wagt den ersten Schritt aus dem zerstörerischen Teufelskreis. Segnet auch die, die euch Steine in den Weg legen, und gönnt ihnen Gutes. Strahlt Freude und Zuversicht aus, wo Mut und Hoffnung sinken.
Lieve Van den Ameele