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Geistliches Wort

Erfahrung heilender Kräfte

Die Gute Nachricht vom Auferstandenen hat angefangen, sich zu verbreiten.

Unterwegs in die ganze Welt hinaus hat dieser Glaube zur Entstehung einer der ersten christlichen Gemeinden geführt: in Joppe, einer Hafenstadt am Mittelmeer. Tabea (das heißt so viel wie Gazelle) ist offensichtlich die Leiterin dieser Gemeinde. „In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita“, so geht die Erzählung von Tabea in Apostelgeschichte 9,36-42 los. Das ist umso erstaunlicher, als sie die einzige Frau im Neuen Testament ist, die ausdrücklich als Jüngerin bezeichnet wird. An anderen Stellen lässt sich nur aus dem Kontext heraus erschließen, dass es sich um Jüngerinnen handelt.

Sogleich wird auch erzählt, wie Tabea mit Wort und Tat zu Jesus steht. Und sie erfährt am eigenen Leib die Kraft des Auferstandenen, als sie krank wird und stirbt. Petrus, der gerade in einem benachbarten Ort zu Gast ist, wird hinzugerufen und erweckt sie wieder zum Leben.

Dies hat eine zeichenhafte Bedeutung: Da, wo der Auferstandene gegenwärtig ist, hat der Tod – egal in welcher Form – nichts mehr zu sagen, nichts mehr einzubrocken. Tabea bleibt bei Jesus und folgt ihm nach, indem sie Menschen in Not und Leid neue Lebensperspektiven schenkt. Dabei geht es nicht nur um das Geben von Almosen, sondern um tätige Diakonie, die Hand und Fuß hat – in ihrer Person, in ihrem Handeln, in ihrer Zuwendung zu den Menschen. Dazu gehörten auch Krankenbesuche, Beherbergung Fremder, Teilnahme an Bestattungen, Beistand für Verwitwete. Den Witwen nähte sie zum Beispiel Kleider.

Tabea erfährt am eigenen Leib die heilende Kraft des Auferstandenen, als Petrus für sie betet. Danach kann sie aufstehen und weitermachen – mit neuer Kraft. Sie erlebt ganz persönlich, dass der Tod jegliche Macht verloren hat.

Das, was sie erfahren hat, wurde bekannt, heißt es ausdrücklich, und führte dazu, dass „viele zum Glauben an den Herrn“ kamen.

An Tabea sehen wir, wie die Botschaft vom Auferstandenen einen Menschen bewegt und dazu ermutigt, tätige Nächstenliebe zu üben und für andere dazusein. Jesu Gegenwart ermöglicht Leben.

Das prägt die Gemeinde Christi bis heute. Bei Tabea, der Jüngerin Jesu, der Leiterin der Gemeinde zu Joppe, wird die Leben spendende Gegenwart Jesu Christi sichtbar, erfahrbar – zum Greifen nah. Die Leute in der Gemeinde hat das sehr beeindruckt – viele von ihnen haben erst dann begriffen, dass Jesus wahrhaftig auferstanden ist.

Pfarrerin Lieve Van den Ameele


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