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Liebe Leserin, lieber Leser,

„Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…“ „Dieses Lied kann ich nicht mehr hören“, sagte jemand kürzlich. Ich weiß nicht genau, was gemeint war. Zu modern? Zu bekannt? Zu unbekannt? Aber ist Gottes Wort nicht eigentlich der Schatz, aus dem wir schöpfen können?

Erschöpfung, Müdigkeit und Mutlosigkeit charakterisieren unsere zeitgenössische „Nacht“. Die Lage der Nation wie auch die der Kirche sehen tatsächlich eher düster aus. Das lässt sich nicht leugnen und auch nicht per Knopfdruck ändern. Was passiert, das passiert eben; das liegt oft nicht in unserer Hand. Aber wie wir damit umgehen, das haben wir sehr wohl in der Hand!

Als Kirche und als Gemeinde sind wir in erster Linie Weggemeinschaft. In meiner Heimat gibt es eine im Methodistischen gründende Bewegung namens „Samen op weg“, „gemeinsam unterwegs“. Das ist ein schönes Bild. Nicht alle haben das Gleiche im Rucksack oder tragen dieselbe Ausrüstung, und weder essen noch trinken alle dasselbe auf dem Weg. Eines jedoch haben alle im Gepäck: Gottes Wort.

Damit es wirken kann und zu Licht werden, muss es sicherlich regelmäßig ausgepackt werden. Und wenn wir gemeinsam unterwegs sind, auch gemeinsam betrachtet und darüber gesprochen werden. Wenn es also flach und bedeutungslos wird, dann sicherlich auch deshalb, weil wir es kaum noch beachten. Es rangiert irgendwo zwischen selbstverständlich und überflüssig, zwischen wörtlich genommen und allenfalls symbolisch verstanden.

Dabei ist eines klar: Als Kirche wie als Gemeinde werden wir die bevorstehenden Veränderungen nur meistern können, wenn wir uns auch unseres christlichen „Alleinstellungsmerkmals“ bewusst sind. Und damit ist nicht gemeint: Ich bin evangelisch - Punkt. Sondern: Was bedeutet das für mich und für uns im Hier und Jetzt?

Nein, es gibt nicht eine einzige Auslegung des Wortes Gottes. Offenbarung geschieht auch und gerade im Kontext, in dem ich, indem wir uns gerade befinden. In diesem Sinne: Es gibt viel zu tun, lassen Sie es uns anpacken!

Seien Sie behütet!

Ihre Pfarrerin Lieve Van den Ameele


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